Schwingen

Das Schwingen

Clara Schlaffhorst und Hedwig Andersen entwickelten in ihrer langjährigen Forschungsarbeit die sogenannten fünf Regenerationswege:

  • Kreisende Bewegung,
  • Schwingende Bewegung,
  • Rhythmische Bewegung,
  • Atmen und
  • Tönen

Der Begriff "Das Schwingen" wird benutzt, wenn alle oder mehrere Regenerationswege in einer Übungseinheit ineinanderwirken.

„Das Schwingen“ als ein Element des Konzepts Schlaffhorst-Andersen kann allein, zu zweit, zu dritt oder in der Gruppe durchgeführt werden. Es ist im Sitzen oder Stehen mit dem ganzen Körper oder nur mit den Armen oder Beinen möglich.

Die verschiedenen Bewegungsformen werden gezielt für einen ganzkörperlichen Spannungsausgleich genutzt und führen zu einer Ökonomisierung der muskulären Abläufe von Atmung, Artikulation und Stimme. Dabei wird die Entwicklung einer physiologischen Atmung und Stimmgebung angestrebt.

Clara Schlaffhorst wollte mit ihrem ganzkörperlichen und ganzheitlichen Konzept alle Energie an die Stimme anschließen. Ihre Beobachtungen aus der Natur, „alles Lebendige ist schwingend und kreisend miteinander verbunden“ (Gisela Köpp), finden sich in den Bewegungsformen des Schwingens wieder.

Wissen um das Schwingen

Menschen gehen im Kreis am Strand, ein Tau haltend

Wie früher üblich erfolgte die Vermittlung des Wissens um das Schwingen rein intuitiv. Man wurde geschwungen und gab das im Körper gespeicherte „Wissen“ entsprechend weiter.

In den Büchern von Waltraut Seyd „Schwingen und Atemmassage“ und dem dazugehörigen Film wurde erstmalig eine umfassende Zusammenstellung der „Schwingeformen“ vorgelegt. In Artikeln und Vorträgen stellten Atem-, Sprech- und Stimmlehrer*innen Zielsetzungen, Wirkweise und Anwendungsmöglichkeiten des „Schwingen nach Schlaffhorst-Andersen“ dar.

Die sich ständig weiterentwickelnden Forschungsfelder der Medizin und ihrer angrenzenden Fachrichtungen ermöglichen es heute, die Vorgänge beim Schwingen in allen seinen Auswirkungen zu erklären. (Siehe Lang/Saatweber, Stimme und Atmung, Schulz Kirchner Verlag, 3. Auflage. 2020)

Tau in Form einer Spirale gelegt

Infos zum "Projekt Schwingen"

Um das Wissen zum Schwingen zusammenzutragen, zu sichern und zu schützen, initiiert, organisiert und finanziert der Freundeskreis das „Projekt Schwingen“.

2019 fand ein Experimentiertag für alle interessierten Kolleg*innen in Bad Nenndorf statt. Unterschiedliche Lehrer*innen leiteten Gruppen an. Teilnemer*innen reflektieren ihre Erfahrungen und die Wirkungen des Schwingens. Bewegungsformen wurden zur Dokumentation aufgezeichnet, protokolliert oder beschrieben. Weitere Experimentiertage sind geplant.

Der Freundeskreis gründete außerdem eine AG Schwingen, die sich mit einer zeitgemäßen Darstellung und Dokumentation des Schwingens in regelmäßigen Treffen beschäftigt.

 

Es muss also mit allen Kräften danach gestrebt werden, die Atmungsbewegung in ihrer ganzen, dem Willen der Natur gemäßen Anlage wiederherzustellen.

Clara Schlaffhorst Aus „Die Bedeutung der Atmung für das Leben“